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Tier - Lotse | Das Magazin für Tierschutzfreunde - 2023
Tier - Lotse | Das Magazin für Tierschutzfreunde - 2024
Hundefriseur – ein wichtiger Beruf in der Hundewelt
Hundefriseure sind mit vielfältigen Aufgaben rund um die Fellpflege von Hunden aller Rassen und Größen vertraut. Die neudeutsche Bezeichnung eines Hundefriseur lautet Pet Groomer. Der Begriff kommt aus dem englischen und “groom” bedeutet “pflegen”.
Über das reine Schneiden, Bürsten und Föhnen übernimmt er weitere Aufgaben, die mit der äußerlichen Pflege eines Hundes zu tun haben. Dazu zählen, Krallen schneiden, Pfoten Pflege, baden, entfilzen, Trimmen, Scheren, modellieren, Zecken entfernen, Ohren und Augen reinigen. Bei seiner Arbeit nutzt ein Hundefriseur ähnliche Hilfsmittel wie ein Friseur für Menschen. Bürsten, Scheren, Rasierer und Kämme gehören zu seinem normalen Alltag. Dazu kommen weitere Werkzeuge wie Krallenschere oder Zeckenzange zum Einsatz. Des Weiteren gehört die Beratung zur Fell- und Hautpflege zum Beruf des Hundefriseurs.
Wenn der Sommer naht, wollen viele Tierhalter ihrem Vierbeiner etwas Gutes tun und kürzen das Fell mit Schere oder Schermaschine. Doch Vorsicht: Hunde mit Unterwolle im Fell dürfen auf keinen Fall geschoren werden. Der Grund: Beim Scheren werden Unterwolle und Deckhaar auf eine Länge gestutzt. Da die Unterwolle jedoch schneller wächst als das Deckhaar, wird sie dieses überwuchern. Das Deckhaar kann nicht frei wachsen, es verfilzt und verkümmert.
Unabhängig davon, ob es sich z.B. um Stockhaar- oder Langhaar handelt, besteht bei vielen Hunderassen das Haarkleid im Normalfall aus einer gesunden Mischung von Unterwolle und Deckhaar. Diese Kombination bietet dem Hund Schutz vor Klimaveränderungen, vor Nässe und vor schädigender Sonneneinstrahlung.
So soll die Unterwolle Feuchtigkeit abweisen und ist gewissermaßen die Isolierung, wie man es von Hausdächern kennt. Sie sorgt für Wärme bei Kälte, für Temperaturausgleich von Klimaunterschieden und isoliert auch vor zu starker Sonneneinstrahlung. Da die Unterwolle somit als Schutz dient, sollte ein Abscheren dieser Hunde vermieden werden.
Die Natur hat selten nutzlose Dinge geschaffen (man könnte an dieser Stelle lediglich an die Zecken denken), deshalb hat auch die Unterwolle bei Hunden ihren Sinn. Auch Rücksprachen mit verschiedenen Züchtern dieser Rassen ergeben stets: bitte kein Abscheren von Rassen mit Unterwolle.
Es kann insbesondere bei alten Hunden passieren, dass das Fell nach dem Abscheren kaum noch oder nur ganz langsam nachwächst. Im Allgemeinen hat jegliches Abscheren aber zur Folge, dass die Unterwolle von Jahr zu Jahr dichter und dicker wird, weil die Natur versucht, durch vermehrtes Unterwollwachstum beim Hund fehlendes Deckhaar zu ersetzen. So hat der Hund schließlich mit einem "nachwachsenden Panzer aus Unterwolle" zu kämpfen.
Dass das Abscheren ihrem Hund Erleichterung verschafft, ist somit ein kurzfristiger Trugschluss.
Es gibt natürlich auch hier die entsprechenden Ausnahmen, in denen ein Abscheren zum Wohle des Hundes vorgenommen werden sollte.
So sollten auch Unterwollhunde geschoren werden, wenn es auf tierärztliche Anordnung geschieht, z.B. wenn Hauterkrankungen vorliegen, um Salben besser auftragen zu können, wenn Filz keine andere Möglichkeit lässt oder bei Hunden mit Kastratenfell, das enorm wuchert modellieren allein nicht mehr genügt.